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 Nach Haus-Evakuierung in der Hildesheimer Nordstadt: Was tun, wenn Gas ausströmt?
24.07.2024   Gas-Alarm in der Hildesheimer Nordstadt: Feuerwehr und Polizei rückten aus. Was ist passiert – und wie riecht eigentlich ausströmendes Gas, wie sollte man sich verhalten, wenn man darauf aufmerksam wird? Die Feuerwehr gibt Tipps.

Hildesheim - Großer Einsatz in der Nordstadt: Feuerwehr und Polizei sind am Dienstagnachmittag in die Posthofstraße ausgerückt. Dort musste gegen 16.30 Uhr ein Wohnhaus geräumt werden, weil Gas im Keller des betroffenen Mehrfamilienhauses ausgeströmt war. Die Bewohner hatten das Haus aber zuvor bereits selbstständig verlassen, so Polizeisprecher Jan Makowski. Verletzt wurde durch den Vorfall niemand.

Die Polizei war mit drei Streifenwagen vor Ort, um die Straßen zu sperren und zu kontrollieren, ob sich die Verkehrsteilnehmer daran halten. Bis etwa 18.30 Uhr war in der Posthofstraße und der Martin-Luther-Straße wegen des Einsatzes kein Durchkommen. Die bereits zuvor hinzugerufenen Mitarbeiter der EVI, die die Feuerwehr alarmierten, schlossen den Haupthahn, damit kein Gas mehr austrat, so Pressesprecherin Katrin Groß. Die Feuerwehr überprüfte dann, ob wirklich alle Bewohner das Haus verlassen haben – und ob möglicherweise schon jemand bewusstlos in einer Wohnung liegt, berichtet Florian Kröhl vom Fachbereich Feuerwehren und Rettungsdienst der Stadt Hildesheim. Dazu betraten die Einsatzkräfte unter Atemschutz auch Wohnungen. Mit Messgeräten überprüften sie die Gas-Konzentration in den Etagen und hielten sich für den schlimmsten Fall bereit – falls es anfängt, zu brennen. Dies geschah aber nicht.

Defekt an der Gasuhr

Die Polizei prüfte wie üblich bei solchen Fällen, ob es Hinweise auf Straftaten gab – das war aber nicht der Fall. Denn der Grund für das ausströmende Gas war ein Defekt an einer Gas-Installation im Haus, wie Katrin Groß von der EVI mitteilt. Demnach ist nun der Hauseigentümer zuständig, einen Installateur mit der Reparatur der defekten Installation zu beauftragen. Derzeit sei der Haupthahn in dem Mehrfamilienhaus in der Nordstadt aus Sicherheitsgründen nach wie vor zu, und es gebe kein Gas – erst nach der Reparatur werde er wieder von der EVI entsperrt.

So riecht ausströmendes Gas

Da Erdgas aus Heizungen in bestimmten Konzentrationen explosionsfähig ist, bestehe bei ausströmendem Gas grundsätzlich Gefahr, erläutert Kröhl von der Feuerwehr. Von Natur aus ist das Gas demnach geruchslos, jedoch wird es mit Geruchsstoffen versetzt, damit Menschen darauf aufmerksam werden, wenn es freigesetzt wird. Der Geruch sei stark und ähnele dem fauler Eier, so der Wachabteilungsleiter.

Der Geruch trete aber bereits bei sehr geringen Mengen auf, deswegen sollte man nicht direkt in Panik geraten. Wer auf den unangenehmen Duft aufmerksam wird, sollte laut Kröhl die Feuerwehr rufen, das Licht ausschalten, offene Flammen – zum Beispiel durch Feuerzeuge und Kerzen – auspusten und weitere Hausbewohnerinnen und -bewohner durch Rufen und Klopfen warnen. Denn: Auch durch Klingeln könnte eine Gefahr bestehen. Kröhl rät auch dazu, schon einmal die Fenster zu öffnen, bevor man das Haus zügig verlässt und sich sowie gegebenenfalls auch die eigenen Haustiere in Sicherheit bringt.

Quelle: Hildesheimer Allgemeine
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